#Hogwartsexpress, Ankunft.

Es war schon ihr Siebtes Jahr in Hogwarts und jedes Mal war es wieder beindruckend, wenn sie auf das schöne Schloss zufuhren - egal ob mit der Kutsche, mit den Booten oder noch im Zug, wie jetzt. Die Slytherin zog ihren Mantel enger und kraulte ihre Katze hinter den Ohren. Der adlige Kater schnurrte vergnügt und kuschelte sich an seine blonde Herrin.
"Schon gut, Kleiner, wir sind da", hauchte sie liebevoll in sein Ohr, rieb ihre Wange an seinem weichen Fell... Dracos Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie hasste es, wenn er seine Truppe herumkommandierte - und sie hasste es auch, dazuzugehören. Aber als seine Freundin hatte sie ja keine Wahl. Wenigstens war sie nicht so erdniedrigt wie die anderen Slytherins... Der blonde Malfoy küsste sie auf die von katzenhaaren noch freie Wange und schenkte ihr ein Lächeln: "Das letzte Jahr auf dieser verkackten Schule", grinste er ihr zu, "Danach bringen mich keine zehn Pferde je wieder zu diesen Assis zurück..." Nala erwiderte sein Lächeln zaghaft, sagte aber nichts. Sie teilte seine extremen Ansichten überhaupt nicht, aber sie wusste auch, dass sie ihm nichts ausreden konnte. Die beiden verließen zusammen den Zug und schlenderten in Richtung Haupttor... Dass sich dieses Jahr alles ändern würde ahnte sie ja noch nicht...

Amelie freute sich schon wahnsinnig auf das neue und auch letzter Schuljahr. Sie hasste die Sommerferien, da sie diese immer alleine in der Wohnung ihrer Schwester verbrachte. Diese war immer den ganzen Tag arbeiten und so langweilte sie sich die meiste Zeit zu Tode.
In diesem Moment spazierte die Hufflepuff Schülerin durch den Zug und suchte eigentlich nur nach ein paar Freunden von sich. Viele hatte sie nicht, die meisten waren irgendwelche Loser, doch sie liebte diese trotzdem. Gerade war sie auf Neville getroffen, ein großer Loser, doch sie liebte ihn abgöttisch. Denn er war eigentlich mit der einzige, der von Beginn an total lieb und nett zu ihr war. Lächelnd begrüßte sie ihn, küsste ihn schüchtern und lief dann mit ihm im Schlepptau durch den Zug. Sie suchte den Speisewagen, da sich ihr Magen schon vor einiger Zeit geäußert hatte, dass er Inhalt benötigte.
"Uhhh!", sties das Mädchen aus, als sie den Wagen voller Essen sah und lief geschwind darauf zu. Lächelte Neville vergnügt zu und kaufte sich einen Kürbiskuchen. Ohne zu merken, dass sie direkt vor den Slytherins stand..

Draco und Nala waren an der Spitze, so Leute wie Blaise dackelten hinter ihnen her wie eine Dienerschaft. Man konnte nicht behaupten, dass Nala es nicht genießen würde. Sie wurde ihrem Königin-Namen schon irgendwie gerecht... Ihre Sommerferien waren toll gewesen. Sie hatte ihre Indianerfamilie besucht und war mit den Wildpferden geritten... Draco durfte davon natürlich nichts wissen. Er würde ja lachen, auch, wenn er sie liebte. Sie war perfekt, warum sollte er sie nicht lieben? Und dann sah sie die Loser-Clique schlechthin. Sie kannte sie von Dracos Erzählungen. Und sie sah ihren Freund jetzt schon strahlen. Er liebte es andere zu ärgern. Und Nala auch ein bisschen... "Schau mal, Liebling", hauchte er ihr ins Ohr...
"Das Longbottomchen hat 'ne Freundin. Oh, da werden die Jungs der Schule aber traurig sein: Gleich 2 Mädchen weniger single", lachte Draco böse. Ihr Gefolge lachte mit, ebenso Nala. Das was Draco als nächstes sagte, war aber noch fieser: "Gleich und gleich gesellt sich gern, mh?" - So von wegen Draco & Nala, perfekt und perfekt, Neville & das Mädchen.. Amelie? - Loser und Loser. Oder auch Mädchen und Mädchen. Sehr nett. Nala schwieg nur, sah aber ebenfalls herablassend zu den beiden hinüber. Schade um das Mädchen, die wäre bestimmt auch ne gute Sekretärin oder so in Dracos Gefolge geworden...

Amelie hatte gerade nicht damit gerrechnet, oder eher nicht daran gedacht, dass sowas nun auf die beiden zu kam. Gerade hatte sie sich zu Neville umgedreht und seine Hand genommen, als sie schon die Blondchen sah. Draco Malfoy und seine Freundin Nala. Die beiden spielten sich auf, als würden sie die Schule regieren, obwohl das im Grunde auch so war. Immerhin konnten sie alles und jeden herumkommandieren und hielten sich für die Besten. Und so eine wie Nala passte perfekt zu diesem eingebildeten Einzelkind Malfoy. Immerhin trug sie ihre Nase genauso Hoch. Und doch wusste Amelie, dass Draco sie nur ausnutzte, als Trophäe missbrauchte. Das wussten alle, nur das arme Mädchen nicht.
Und schon die erste Bemerkung vom Eisprinzen, war alles andere als nett. Bei jeder solcher Bemerkungen spürte Amelie wie sich ihr Magen zusammen zog. Sowas tat weh und sie sah auch, dass Neville alles andere als begeistert war. "Kannst du nicht wo anders Großkotzig sein, Malfoy?", erwiderte der Gryffindor Junge auf die erste Aussage. Amelie stand nur etwas überrumpelt da, betrachtete den Jungen und seine Freundin ausgiebig und klammerte sich förmlich an Nevilles Arm. Sie war schon immer das schüchterne und ängstliche Mädchen gewesen, wenn es um ärger ging, dem sie auch jetzt am liebsten aus dem Weg gehen würde. "Wenn du nochmal was gegen Amelie sagst, dann...", drohend holte Neville seinen Zauberstabd raus und richtete ihn gegen die beiden. Amelie starrte Neville nur angsterfüllt an. "Nicht, dass bringt nur ärger.", flüsterte sie ihm ins Ohr und würde ihn am liebsten von diesem Ort weg ziehen.

Draco war das Beste, was Nala je passiert war - so sah sie das jedenfalls. Und er ja wohl auch, oder? Da war Nala jedenfalls von überzeugt. Sie liebten einander, aber von dieser Liebe verstand der Rest der Welt ja nichts. Draco war vielleicht vom Charakter her durch und durch böse, und nicht wie Nala - die ja quasi nur böse angehaucht war... aber sie liebte ihn trotzdem. Neville hatte schon seine Gründe, warum er in Gryffindor gelandet war, er war mutig, keine Frage. Aber ein Weichei und ein Loser. Für jemanden wie Draco keine Art von Gegner. "Nee, die große Kotze ist ja hier", erwiderte Draco und deutete mit einem Kopfnicken auf Longbottom und seine Loserclique samt Freundin. Nala gab nun mit einem Seufzen ihre Langeweile kund und Draco legte ihr einen Arm um die Schultern, ehe er seine Jungs dazu anwies, den Weg freizuräumen. Ja, Amelie so hieß die Kleine, die Longbottom da verteidigte. Stimmt, erinnert sich Nala, irgendso ein unwichtiger Nebencharakter in ihrer Lebensgeschichte. Ein Opfer, wie Neville. Der schien die ja anzuziehen wie ein Magnet.
"Ach die Kleine braucht ihren Beschützer?", schnurrte Nala nur und lächelte vor sich hin.

Die beiden gingen Amelie mächtig auf die Nerven. Sie hatte sich schon die ganzen Ferien und den ganzen Tag darauf gefreut, wieder nach Hogwarts zu kommen und endlich Neville wieder zu sehen. Doch dann kamen diese beiden und machten ihr jegliche Freude kaputt. Doch selber den Mund aufmachen und sich verteidigen? Nein, dazu war sie wirklich zu feige. Es könnte ja wirklich böse enden und Ärger geben.
Neville dachte gar nicht daran, seinen Zauberstab wegzustecken. Immerhin war hinter Draco eine ganze Slytherin Meute. Und sie waren nur zu zweit. Es hieß also kämpfen oder verdrücken.
"Du musst auch immer irgendwen beleidigen, oder? Tut mir leid, Nala, aber ich glaube das befriedigt ihn mehr als du ihn.", Neville lächelte nicht. Er hasste es eigentlich, wenn es Streit oder Komplikationen gab. Das war einfach nicht sein Ding.
Und jetzt schaltete sich auch noch Dracos Freundin ein und sprach Amelie an. Ihr wurde ganz schlecht vor Angst, doch dass konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. "Achja? Lieber habe ich einen Beschützer als Freund, als einen Lügner.", ihre Stimme zitterte, sie hatte es nicht geschafft, ihren Mut zusammen zu reißen und auch mal gut zu kontern.

Aus der Feigheit von Nevilles Freundin schöpften die Slytherins Kraft, Kraft, die Neville ihnen mit seinem bisschen Mut sicher nicht rauben konnte. Dafür waren die Schlangen einfach zu Selbstbewusst. Und Neville forderte quasi ein Zauberduell. Gegen Malfoy? Der musste doch bescheuert sein. Draco wich schließlich nichtmal vor den Flüchen zurück. Und Nala sah an seinen Augen, dass er bereit war, sich auf alles einzulassen - und wenn es nur war, um Longbottom zu quälen. "Haben Mami und Papi dir nicht erklärt, dass man auf Stärkere nicht unbedingt losgehen sollte?", knurrte Draco, immernoch lächelnd. Für ihn war alles ein Spielchen. Nevilles Kommentar brachte Nala zum Lachen und sie beugte sich vor, ein bisschen wie eine ältere Schwester, die ihrem kleinen Bruder was erklärt: "Ich glaube, das lässt du mal meine Sorge sein", lächelte sie zurück, nahm der Situation einfach die Ernsthaftigkeit, die Neville hineinzugeben versucht hatte. Lügner? Sie wagte es wirklich ihren Draco einen Lügner zu nennen? "Das mit dem Gleich und Gleich war leider nicht gelogen", erwiderte sie nur und tat so, als würde sie mitleidig zu Neville sehen. Was das Mädchen wirklich meinte wusste Nala ja nicht...

Mami und Papi. Draco Malfoy wusste eigentlich genau, dass Nevilles Eltern im St. Mungo lagen und das wahrscheinlich für immer, geschädigt von einem Cruciatus Fluch. Neville wohnte deswegen bei seiner Großmutter und jegliche Bemerkungen über seine Eltern verkraftete der Junge nur schwer. Amelie verstand das, ihre eigenen Eltern hatte sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen, doch dass war alles ein wenig anders. Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie ihren Freund und sah, wie er kochte. "Neville, lass uns gehen, komm...", hauchte sie kaum hörbar und nahm seine Hand in ihre. Sie wollte nicht das ihm was passiert und das ihr etwas passiert. Denn wenn man ehrlich war, dann hatten die beiden keine Chance gegen 2 Slytherins. Es war auch unfair. Ein Gryffindor und ein Hufflepuff gegen eine Meute von der grünen Sorte.
"Das ihr beide perfekt zusammen passt, habe ich niemals geleugnet. Immerhin seit ihr beide falsche Schlangen, nur leider tut bei euch der eine dem anderen weh.", sie versuchte einen abfälligen Ton in ihre Aussage zu kriegen, fasste allen Mut und drehte sich um. Und bewegte auch Neville dazu, ihnen den Rücken zu zuwenden und die Flucht zu ergreifen..

"Raaawr, ja, Schatz, wir stehen drauf, dem andern Weh zu tun, ne?", schnurrte Nala, setzte die Katze auf den Boden und nahm Dracos Gesicht in ihre Hände um ihn leidenschaftlich zu küssen. Zärtliche Bisse gehörten da zum Standardprogramm und so machten sich die Slytherins erneut lustig über die Kommentare von den Losern. Als würden Nala oder Draco Wert drauf legen, was solche Leute sagten oder dachten. "Jaa, wir stehn auf Schmerzen, nicht wahr Schatz - nur auf passen, dass wir nicht im St. Mungos landen", erwiderte Draco, ebenso wie ihren Kuss. Dass er aber auch immer noch einen drauf setzen musste. Nala konnte förmlich spüren, wie seine Kommentare Neville zerrissen... Aber es war ihr egal.

#tbc.